Planung und Installation einer Wallbox (Ladestation)

Sie wollen sich ein E-Auto anschaffen und zu Hause in Eigenregie laden ?

 

Kein Problem – allerdings werden Sie sehr schnell feststellen, dass das Laden des Fahrzeugs über die vom Hersteller mitgelieferte ICCB (in-cable-control-box) an der Haushaltssteckdose nicht wirklich optimal ist. Lange Ladezeiten sowie die extreme Beanspruchung von der Haushaltssteckdose und Zuleitung sind als negativ zu beurteilen, im schlimmsten Fall besteht sogar Brandgefahr. Wir als Elektrofachbetrieb empfehlen daher die Planung und Installation einer eigenen Wallbox. Eine Investition, welche umso sinnvoller und bequemer ist, je weiter die nächste öffentliche Ladestation von Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung entfernt ist. Neben der Einzelstation gibt es auch die Möglichkeit eine so genannte Doppel-Ladestation zu realisieren, welche bei Bedarf zwei Elektroautos gleichzeitig mit Ladeleistung versorgen kann. Bei den Überlegungen sollte man berücksichtigen, ob man einen integrierten digitalen Stromzähler haben möchte oder muss, um zum Beispiel die Stromkosten für das Laden des Firmenwagens abrechnen zu können, oder Nachbarn und Besuchern die Ladekosten berechnen zu können. Auch das Freischalten der Ladefunktion der Wall-Box über Ladekarten kann die Benutzung wesentlich erleichtern, genauso wie das Auslesen der Ladedaten und/oder Steuerung der Station über LAN und WLAN.

 

Gute Argumente für die Installation einer eigenen Wallbox

  • Der Ladevorgang geht um ein Vielfaches schneller.
  • Die eigene Wallbox (Ladestation) steht Ihnen immer zur Verfügung.
  • Eine eigene Wallbox ist bequemer als eine öffentliche Ladesäule.
  • Eine Wallbox ist deutlich sicherer als das Laden an der SchuKo-Steckdose.
  • Die Ladeleistung wird automatisch zwischen Ihrem E-Fahrzeug und der Wallbox geregelt.
  • Sie könnten andere E-Fahrer gegen ein Entgelt bei sich laden lassen – dann verdient Ihre Wallbox Geld für Sie.
  • Geeignete Wallbox-Modelle lassen sich über eine Photovoltaik-Steuerung bzw. einen Energiemanager mit der heimischen Photovoltaikanlage koppeln.

 

Bei der Planung und Installation einer Wallbox sind unbedingt einige Voraussetzungen zu beachten. Denn die eigene Wallbox kann nicht wie ein beliebiges elektrisches Gerät ohne weiteres an den Strom angeschlossen werden.

 

  1. Installations-Voraussetzungen
  • WICHTIG: Bei der Installation einer Wallbox ist in Deutschland die Verwendung eines Fehlerschutzschalters zwingend vorgeschrieben. In einem vorhandenen Sicherungskasten muss genügend freier Platz für die notwendigen Sicherungsautomaten und ggf. den FI Typ B vorhanden sein.
  • WICHTIG: Damit die eigene Wallbox die volle Leistung abgeben kann, muss der jeweilige Hausanschluss an das öffentliche Stromnetz einen hinreichend großen Hausanschlusswert haben. Sollte das nicht der Fall sein, lässt sich der Hausanschlusswert im Regelfall auch ohne eine neue Verkabelung so anpassen, dass Sie eine Ladestation betreiben können.
  • WICHTIG: Vor der Installation einer Wallbox muss diese beim örtlichen Energieversorger angemeldet werden.
  • WICHTIG: Bei der Auswahl einer Wallbox ist auf das Steckersystem zu achten, welches beim zu ladenden Elektroauto eingesetzt wird. In Europa ist der sogenannte „Typ-2-Stecker“ mittlerweile verbreiteter Standard. Einige asiatische und amerikanische Autohersteller verwenden noch den „Typ-1-Stecker“.
  • WICHTIG: Die Wahl der Kabellänge verdient bei der Planung die notwendige Beachtung. Denn die Ladebuchsen befinden sich bei unterschiedlichen Fahrzeugen an unterschiedlichen Stellen. Zum Beispiel im Heck, an der Front oder ähnlich wie ein Tankdeckel an der Fahrzeugseite. Man sollte ferner bedenken, dass in einigen Jahren vielleicht ein anderes Elektroauto geladen werden soll. Wird die Wallbox zuhause in einer Garage installiert, bedenkt bitte, ob das Auto vielleicht öfter auch beim Parken auf der Garagenauffahrt geladen werden soll. Das beeinflusst die erforderliche Kabellänge.
  1. Eigentumsrechtliche Voraussetzungen
  • Als Hauseigentümer einer Immobilie dürfen Sie selbstverständlich auf Ihrem Grundstück eine Wallbox aufstellen/aufhängen.
  • Komplizierter stellt sich die Sachlage für Eigentümer einer Eigentumswohnung dar. Meistens ist vor der Realisierung einer Wallbox die Zustimmung aller Miteigentümer einzuholen. Allerdings ist der Gesetzgeber derzeit dabei, die Rechtslage elektromobilitätsfreundlicher und einfacher zu gestalten.
  • Als Mieter müssen Sie die Zustimmung Ihres Vermieters einholen. Eventuell können Sie Ihren Vermieter davon überzeugen, dass er die Wallbox auf eigene Kosten betreibt und Sie wie an einer öffentlichen Ladestation lediglich ein entsprechendes Leistungsentgelt zahlen. Öffentliche Fördermittel schaffen hier Anreize.

 

  1. Räumliche Voraussetzungen

Eine Wallbox sollte in der Nähe des Kraftfahrzeugabstellplatzes realisiert werden, beispielsweise in der Garage, unter dem Carport oder im Bereich des Stellplatzes. Überall dort lässt sich eine Ladestation / Wallbox problemlos aufstellen. Sogar an der Straßenlaterne lässt sich ein Ladegerät anschließen.